Regenzeit 2025


Wir verlassen WOULO TEMA KUNDA schweren Herzens und fahren nach Gambia. Dort besuchen wir Franz, der im Hafen unser Paket entgegengenommen hat. Wir haben uns nämlich einen großen Umzugskarton in einem Sammelcontainer schicken lassen. Der Container war drei Monate unterwegs, normalerweise geht es wohl schneller. Im Karton sind dringend benötigte LKW-Ersatzteile, viele Produkte unserer Partnerfirma, Mittel gegen Insektenstiche und vieles mehr. Das Auspacken ist fast wie Weihnachten!

Um weiterzufahren wählen wir wieder den Weg über die Brücke im Westen. Das ist zwar ein Umweg, aber das Galama mit der Fähre wollen wir uns nicht nochmal antun!

 

Im Landesinneren ist es spürbar heißer und trockener, aber wir kommen trotzdem gut voran. Die Grenze Gambia - Senegal ist problemlos und einfach.

Mit zwei Übernachtungsplätzen kommen wir durch den Senegal. Thomas hat mittlerweile einige der Ersatzteile eingebaut, unter anderem auch den Kühlwasserthermostat. Das war das dringendste! Dabei hat er festgestellt, dass die Wasserpumpe tropft 🙄! Die wird Conny mitbringen, wenn sie von ihrem Deutschlandbesuch zurückkommt. Sie fliegt von Nouakschott aus zum 80. Geburtstag ihres Vaters.

An der nächsten Grenze haben wir Pech: Mauretanien hat auf E-Visa (das haben wir von einem Marokkaner aufgrund der Empfehlung von Andrea und Gaby machen lassen) und ein neues Datenerfassungssystem umgestellt. Wir warten ... und warten ... und warten. Schließlich stellt sich heraus, dass unser Fahrzeugtyp nicht im System angelegt ist. So dürfen wir nicht einreisen. Der Chef der Zollbehörde versucht, das Fahrzeug in der Zentrale anlegen zu lassen. Es dauert und dauert. Wir haben uns schon darauf eingestellt, die Nacht hier verbringen zu müssen, als er nach 9 Stunden warten freudenstrahlend zu uns kommt. Es hat doch noch geklappt!!

Wir fahren noch 5 Kilometer weiter und verbringen die nächsten zwei Nächte im Diawling Nationalpark. Jetzt ist alles trocken hier, das wird bei unserer Rückkehr im November ganz anders sein!

Die nächsten beiden Nächte stehen wir am Fuß einer riesigen Düne. Auch hier waren wir bereits mehrfach. Manchmal ist es viel einfacher, wenn man unterwegs gute Plätze kennt!

Wir fahren weiter nach Norden. Ungefähr 20 Kilometer vor Nouakschott stellen wir uns an den Rand der Piste, die der Küste entlang in die Hauptstadt führt (nicht ohne zuvor im Sand steckengeblieben zu sein 🤣🤣🤣).

Es ist ziemlich einsam hier, ausgenommen die täglichen Kamelbesuche😊😊😊.

Conny fliegt nach Deutschland und Thomas  beantragt bei der Deutschen Botschaft in Nouakchott einen neuen Reisepass. Wir haben zuvor per E-Mail abgefragt, welche Dokumente benötigt werden. Alles an Bord! Den fertigen Pass holen wir ab, wenn witr wieder nach Süden in den Senegal fahren. Nachdem das erledigt ist, fährt er nach Einkaufen und Wassertanken  100 Kilometer in den Norden zu unserem absoluten Lieblingsplatz in Mauretanien. Endloser Sandstrand (leider mit unglaublichen Mengen Müll von Fischerbooten) und menschenleere Weite sind zwei Wochen lang Thomas Zuhause.

Conny kommt mit 2 x 23 Kilo Gepäck! Ersatzteile, eine Küchenmaschine, um Pflanzendrinks herzustellen, Sojacuisine und vieles mehr machen das Auspacken zum Erlebnis! Connys Mama hat Thomas vier Päckchen Weingummi reingepackt, ein kulinarisches Highlight.

Wir besuchen noch Uli, die mittlerweile 2 Kamele, ein Pferd und einen Wohncontainer hat, bevor es nach Norden geht. Zwei Tage am Traumstrand, zwei Tage nahe der Grenze, dann gehts nach Marokko!

Die mauretanische Grenze ist diesmal sehr zäh, doch nach zweieinhalb Stunden ist es geschafft. Es kann schlimmer kommen: Conny ist mit jemand ins Gespräch gekommen, der seit Montag (heute ist Freitag!)auf einen Stempel wartet, der Mann mit dem Stempel aber nicht hier ist!

Die marokkanische Grenze ist super organisiert und es es geht richtig flott. Nach der Einreise wollen wir gleich Geld abheben und tanken, doch daraus wird nichts: Stromausfall!

Wir haben noch genug Diesel bis in den nächsten Ort, Bir Gandouz. Hier gibt es Strom, wir holen Geld, tanken und kaufen Obst, Oliven und Gemüse. Das nächste Fernziel ist Ad Dahkla, ca. 300 Kilometer nördlich. So weit fahren wir aber nicht, 90 Kilometer vor Ad Dahkha biegen wir links ab und fahren runter zum Strand. Dort am Militärposten melden wir uns und fragen, ob wir zwei Nächte bleiben können. Der junge Soldat fotografiert unsere Pässe und gibt uns das ok. Leider ist der Wind so stark, dass wir fast nicht rauskönnen, auch Tigra gefällt es nicht draußen.

Wir stehen 10 Meter vom Meer weg und der LKW ist am nächsten Morgen mit einer Salzschicht überzogen.

Die Westsahara und besonders Ad Dakhla sind für starken Wind bekannt, die Stadt ist ein Kitesurfer Hotspot. Uns geht das ständige Gepfeife gehörig auf den Nerv und wir beschließen, bis nach Tiznit zu fahren. Bis dahin sind es nochmal rund 1000 Kilometer, aber dort ist definitiv weniger Wind und damit natürlich auch weniger Sand und Staub in der Luft. Außerdem gefällt uns Tiznit sowieso sehr gut🥰🥰🥰!

Doch jetzt fahren wir nach Ad Dakhla rein. Wir holen Geld, tanken Wasser und gegen am Markt einkaufen. Hier gibt es Obst, Gemüse, Mandeln, Datteln und Feigen im Überfluss! Wir kaufen 1 kg Pfefferkörner, die es im Senegal nur in Kleinstmengen gibt. Zu unserer Überraschung entdecken wir Rosenkohl, wir wissen beide nicht mehr, wann wir das zuletzt hatten.

Jetzt ist alles erledigt und wir fahren wieder raus aus der Stadt. Nach ca. 50 km biegen wir von der Straße ab auf eine Piste, die ins Nirgendwo führt. Wir folgen ihr ungefähr 3 Kilometer und richten uns dort häuslich ein.