Matera


Durch das Gebirge fahren wir weiter Richtung Süden, das nächste Städteziel heißt Matera. Auf dem Weg dorthin geschehen zwei  "einschneidende" Dinge✂️🤭

1. Thomas beschließt sich nach 15 Jahren von seinen Dreadlocks zu trennen.

2. Eine Brücke wird uns zum Verhängnis! Generell ist es so, dass LKW durchpassen, wenn keine Höhenangabe angezeigt ist.

    Merke: "Generell" ist nicht "immer"🙈

Nachdem  das Dachfenster und die Verstärkerantenne mit Klebeband fürs Erste wieder fixiert und abgedichtet sind, bestellt Conny das Ersatzfenster in Deutschland.

Lieferadresse ist der Campingplatz in Matera, wo wir uns mit einer Freundin / Kollegin treffen wollen. Sie ist auch mit dem Wohnmobil unterwegs und ist schon dort. Und weil die Lieferung  erst in ca. einer Woche dort eintrifft, haben wir  Zeit zum Wandern und entspannt Reisen. 

Zum ersten Mal auf dieser Reise kommt unser Holzofen zum Einsatz, dieser Tag bleibt grau, regnerisch und windig.

In den riesigen abgeernteten Feldern stehen aufgegebene Häuser, die kleinen Bauern sind auch hier nicht mehr überlebensfähig.

In Matera treffen wir uns mit Uta und richten uns auf dem Campingplatz ein. Wir sind die einzigen Camper dort und können uns nach Herzenslust ausbreiten!

Matera ist eine der ältesten Städte der Welt, 6500 v.Chr. lebten hier schon Menschen. Griechen, Römer, Byzantiner, Normannen und Staufer haben die Stadt im Lauf der Jahrhunderte geprägt. Das Besondere an Matera sind die Höhlen, die in das weiche Tuffgestein gegraben wurden. Diese reichen viele Meter in den Berg hinein und haben mehrere, teilweise  große Zimmer. Nach vorne wurden die Höhleneingänge zugemauert und mit Türen und Fenstern versehen, so dass die Fassaden fast wie normale Häuser aussehen.

1948 lebten noch 15 000 Menschen in Matera in ungefähr 3 000 Höhlen, und zwar unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. Deshalb galt Matera noch lange Zeit als der Schandfleck Italiens.

Viele historische Filme hatten Matera als Kulisse, auch Teile des neuen James Bond Films wurden hier gedreht.

Ein paar Tage später trifft auch das neue Fenster ein, der Einbau und die Reparatur der Antenne gehen problemlos von statten.

Nach einer Woche auf dem Campingplatz (für uns normalerweise unvorstellbar) geht unsere Zeit in Matera nun zu Ende.

Die Stadt hat uns sehr, sehr gut gefallen, sogar noch mehr als Venedig! Unser Fazit: Matera darf auf keiner Italienreise fehlen.