Griechenland ab März 2023


Nach fast genau einem Jahr sind wir mit unserem Fahrzeug wieder in der EU. Als wir die Kraftstoffpreise sehen, müssen wir zuerst mal tief durchatmen. In der Türkei kostete der Diesel ungefähr einen Euro, hier bewegen sich die Preise um 1,70 € herum. Dafür können wir unsere SIM-Karten wieder benutzen, das ist sehr angenehm. Und die Umrechnerei fällt natürlich auch weg 😁.

Martin (der jetzt wieder in Deutschland ist) empfiehlt uns einen Platz gegenüber der Insel Thassos. Wir stehen dort ein paar Tage einsam am Strand, in 500 Meter Entfernung beginnt eine kleine Ferienhaussiedlung. Nördlich von unserem Platz ist ein große Lagune mit Flamingos, Enten, Gänsen und Störchen.

Thomas bastelt aus Weggeworfenem einen Griff für die Klotüre und eine Hundebox fürs Fahrerhaus.

Einige Kilometer östlich verbringen wir eine weitere Woche. Dort ist noch weniger los, nur ein paar Angler kommen vorbei. Zum Spazierengehen gibt es hier mehr Möglichkeiten als am letzten Platz. Wir überlegen, nach Thassos überzusetzen, die kürzeste Fährverbindung ist gleich hier im nächsten Ort, Keramoti. Doch als wir den Preis erfahren, entscheiden wir uns dagegen. Für 12 km und 25 Minuten Fahrt mehr als 50 Euro (einfach) erscheint uns unangemessen viel.

Wir fahren weiter Richtung Westen, die Halbinsel Chalkidiki ist unser Ziel. Vor einem Jahr waren wir auf dem westlichen Finger, Kassandra. Im Osten ist Halbinsel Athos mit der Mönchsrepublik, die ist nur für männliche Pilger zugänglich. Bleibt uns also nur der mittlere Finger, Sithonia. Die Griechen bestehen übrigens darauf, dass es "Fuß" und nicht "Finger" heißt 🤣🤣🤣.

Auf dem Weg dorthin finden wir den ersten Spargel, kommen durch kleine, verschlafene Dörfer und essen unser erstes Eis des Jahres direkt am Strand.

Am östlichsten Punkt der Halbinsel stehen wir zwei Nächte in einem sehr skurrilen Gebiet: die Hügel an der Küste sind von einem Geflecht von Straßen überzogen, mit Kreuzungen, Kanalisation und allem drum und dran. Das Areal ist riesig, aber es stehen keine 10 Häuser hier! Beim Nachlesen finden wir heraus, dass das hier als Feriendomizil für gestresste EU-Beamte geplant war! Warum daraus nichts wurde, wissen wir nicht, aber EU-Gelder für Erschließung, Straßen- und Brückenbau sind bestimmt schon reichlich geflossen. 

Seit einigen Tagen haben wir einen Riß in der Windschutzscheibe, der beim Fahren und manchmal auch über Nacht wächst und gedeiht. Zuerst dachten wir noch, dass die Scheibe zu reparieren ist, aber so wie der Riß sich ausgebreitet hat, ist wohl oder übel eine neue fällig.

Bille und Georgios aus Pefkochori machen eine Autoglas-Werkstatt in der Nähe ausfindig, und Pia aus Tripoli ruft dort an und macht einen Termin nach Ostern für uns aus. Ostern ist in Griechenland übrigens eine Woche später als in Deutschland😉.

Doch zuerst stehen wir an einem endlos langen Strand ganz am nordöstlichen Ende der Halbinsel Kassandra. Hier waren wir vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal.

Samstags gehen wir shoppen! Drei große Säcke Hundefutter und Knabberzeug wechseln in Georgios`Petshop den Besitzer. Tags darauf, am Ostersonntag, sind wir bei Bille und Georgios zum Grillen eingeladen😋😋😋! Alles sehr lecker und wir verbringen einen schönen Nachmittag miteinander.

Jetzt kommt die Windschutzscheibe dran! Die Werkstatt sieht alles andere als vertrauenswürdig aus, eher so wie Schrottplatz.

Doch der Schein trügt, der Austausch wird professionell und zügig erledigt. Um die Wartezeit zu überbrücken, schnappen wir uns die Rucksäcke und die Hunde und "wandern" zur nächsten Lidl-Filiale zum Einkaufen🤣!

Da die Scheibe am Atego geklebt wird, müssen wir noch eine Weile warten, bis der Kleber fest genug ist. Wir bezahlen und bekommen noch Oliven geschenkt😍😍😍.

Und schon wieder treffen wir uns mit jemandem! Diesmal sind es Andrea und Tobias, die wir bisher nur von Zoomkonferenzen kennen. Die beiden sind jetzt auch schon ein Jahr unterwegs und haben hier in Griechenland Verstärkung bekommen, den kleinen Oskar.

Wir stehen ein paar Tage gemeinsam am Strand, bevor sich unsere Wege trennen. Die drei fahren weiter in die Türkei, wir Richtung Albanien.

In Thessaloniki holen wir noch ein neues Dachfenster ab. Das Außenglas des alten Fensters war ... verschwunden, einfach so, weg🙄🙄🙄!

 

 

Richtung Balkan wird es einsam und wild!

Nein, das ist kein Tempel, Denkmal oder Kirche!

Hier hat sich jemand mit viel Hingabe seinen Traum vom Wohnen erfüllt, und Geschmäcker sind bekanntlich sehr verschieden 😁!

In Grenznähe zu Albanien stehen wir am Rande eines Nationalparks auf einer bunten Blumenwiese. Auch Obstbäume blühen gerade und der Duft ist unglaublich! Ein ausgedehnter Spaziergang führt uns über eine kleine Bogenbrücke aus osmanischer Zeit in eine Schlucht. Senkrecht aufragende Felswände, uralte Eichen und das glasklare Wildwasser sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre.

Unsere kleine Tigra ist jetzt gerade zum ersten Mal läufig, das heißt für uns erhöhte Aufmerksamkeit bei Herrenbesuchen, für Tigra wiederum bedeutet es Leinenpflicht! 

Das Wetter ist wechselhaft, aber nicht kalt. Probleme haben wir mit unserem Router, der sich dummerweise immer wieder ins albanische Netz einwählt. Leider lässt sich das in den Einstellungen nicht ändern, wir schalten ihn deshalb ab. Albanien gehört nicht zur EU, das kann mit unserer EU-Simkarte richtig teuer werden!

Doch jetzt geht es nach Albanien! Unser Jacob kommt uns besuchen und landet nächste Woche in Tirana.