Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal


Die Schweiz durchfahren wir diesmal an einem Tag. Warum wir unser kleines Nachbarland trotzdem in der Überschrift erwähnen, ist einer von Conny geplanten Überraschung am Genfer See zu verdanken!

Das Lindt- Museum direkt neben der Fabrik ist ein Highlight für jeden Schokoladenfan! Schon beim Aussteigen aus dem LKW drängt sich uns der Duft von Schokolade in die Nasen - herrlich 😋😋😋!

In der Eingangshalle steht ein gigantischer Schokoladenbrunnen, und mit Audioguide ausgerüstet pilgern wir von Station zu Station. Neben unglaublich vielen geschichtlichen Informationen rund um Kakao, Schokolade und die Herstellung gibt es natürlich auch bis zum Abwinken Schokolade zu probieren - Kindheitsträume werden wahr 😍😍😍!

Der Grund für die Eile, die Schweiz am Stück zu durchqueren, liegt an unserem Internet-Tarif. Die Schweiz ist leider in unserem Vertrag nicht mit inbegriffen und wir haben Abends noch Termine. Wir überqueren die Grenze zu Frankreich und tingeln sehr gemütlich an der Rhone entlang.

Übrigens ist uns beiden, unabhängig voneinander aufgefallen, wie freundlich und gelassen die Franzosen sind, ein gravierender Unterschied zu Deutschland!

Nach zwei Tagen sintflutartigen Regenfällen scheint die Sonne wieder und wir können zum Essen wieder draußen sitzen, von Herbst ist hier noch keine Spur!

Wir fahren weiter, zwei Termine stehen an. Der erste ist doch eher unangenehmer Natur. Conny hat einen Zahnarzttermin in der Nähe von Grenoble. Der Termin wurde  von Maria vermittelt, einer deutschen Teampartnerin, die hier in der Nähe auf einem Pferdehof lebt und arbeitet. Doch zuvor stehen wir hoch über Grenoble in einem Skigebiet. Auf einer Wanderung kommen wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus Grenoble und die Bergketten drumherum zu sehen sind. Ganz in der Ferne erkennen wir sogar den Mont Blanc! Nachts hat es auf dem Parkplatz nur 3°C und die Heizung kommt seit langer Zeit mal wieder zum Einsatz.

Mit Connys Zähnen ist soweit alles in Ordnung und wir fahren weiter zu Maria. Der Besitzer des Hofes lässt uns auf einer Wiese mit Panoramablick auf die umliegenden Berge übernachten. Maria fährt mit uns am nächsten Tag in die Berge, wo die Pferde den Sommer verbringen. Es ist wunderschön hier! 

Maria leiht uns ihr Auto und wir fahren zu einer Schlucht. Dort machen wir eine kleine Wanderung durch schöne Wälder und über eine Hängebrücke. Tigra sind Brücken mit Gitterboden äußerst suspekt und sie schleicht ganz vorsichtig darüber!

Nach einigen Tagen Entspannung und Ruhe verabschieden wir uns von Maria und fahren weiter Richtung Süden. Am Nachmittag erreichen wir einen Waldparkplatz, wo wir auch übernachten wollen. Völlig unerwartet wandern wir, eigentlich wollten wir noch einen kleinen Spaziergang mit den Hunden machen. Aber es ist so schön hier, wir müssen einfach weiterlaufen! Vom Parkplatz aus geht es hinunter in eine Schlucht, am Wasser entlang und fast am Ausgang der Schlucht wieder steil nach oben zurück zum Parkplatz, und das alles in Sandalen! 

Wir wollen ans Meer! Wir entscheiden uns für Narbonne Plage, mit unseren Kindern waren wir dort einige Male auf dem Campingplatz. Jetzt gibt es genau daneben einen Wohnmobilstellplatz, wo wir uns einrichten. Zu Fuß spazieren wir am Strand entlang in das Städtchen, wo offenbar sofort nach Abreise des letzten Touristen die Umbau- und Renovierungsmaßnahmen für die nächste Saison begonnen haben. Schweres Gerät gestaltet die Fußgängerzone um, viele Läden haben schon geschlossen. 

Nach zwei Tagen zieht es uns weiter nach Spanien. Die kleine Küstenstraße ist kurvig und steil, aber sehr schön. Völlig unspektakulär reisen wir nach Spanien ein. Zuerst ist Volltanken angesagt - hier ist Diesel ca. Cent billiger 😁😁😁.

Wir bewegen uns am Fuß der Pyrenäen nach Westen. Immer wieder mal fahren zum Wandern oder auch nur weil es schön ist in die höher gelegenen Gebiete. Das Wetter ist grandios und wir sind überwältigt von der Fernsicht und der Weite 😍😍😍.

Wanderungen mit Wasser sind für Diego ein ein Highlight!

Gefüllter Kürbis, äußerst lecker 😋😋😋

Schlafplatz an einem Kletterfelsen, leider kommt die Sonne erst mittags über den Berg 🌞🌞🌞!

Wir sind auf dem Weg in die Bardenas Reales, einer Halbwüste zwischen Pamplona und Saragossa. Die umgebenden Hügelketten halten den Regen von dem Gebiet fern, es gibt nur minimalen Niederschlag. Die Bardenas sind mittlerweile ein Naturpark, man kann durchfahren und dort wandern, übernachten ist jedoch verboten. Das Wahrzeichen ist der Castilditerra, ein ca. 15 Meter hoher Kegel mit Deckelsteinen an der Spitze.

Auf dem Weg in die Bardenas begegnen wir am Straßenrand neben einer Schweinezucht einem großen Schwarm Bartgeier. Offenbar gibt es hier gelegentlich was zu holen 😉😉😉!

Unsere Erdferkel finden auch in der Wüste ein Matschloch!

Diego lässt keine Gelegenheit zu einem Schlammbad ungenutzt 🙄🙄🙄.

Das nächste Ziel ist die Burg von Coca. Sie wurde 1453 erbaut und besteht vollständig aus Ziegelsteinen. Sie ist von einem früher mit Wasser gefüllten Burggraben umgeben und hat alles, was eine Burg im Mittelalter braucht: Kapelle, Burgfried, Innenhof und Verlies. Das Verlies war nur über eine Öffnung im Boden zu erreichen und hatte kein Tageslicht. Gruselig!

Dieses kleine Gewölbe, der Saal der Krüge, hat einige Besonderheiten aufzuweisen. Es befinden sich Kreuz, Halbmond und Davidstern aufgemalt an den Wänden, um die Weltreligionen darzustellen. 

Wenn man genau in der Mitte des Raumes steht, gibt es ein Echo.

Das Außergewöhnlichste ist aber ein anderer Effekt: Wenn sich zwei Personen gegenüberstehen und einer spricht, hört der andere dessen Stimme von hinten!

Fahrzeugpflege muss auch mal sein, besonders nach dem Staub in der Wüste!

Waschgelegenheiten gibt es viele, die meisten haben jedoch einzelne Boxen mit einem Dach drüber für PKW. So eine Waschplatte ist eher selten 👍👍👍.

Nach so viel Aktivität ist erstmal wieder Ruhe und Erholung angesagt. In einem der vielen Pinienwälder finden wir ein nettes Plätzchen. Morgens ist der Wald besonders schön!

Unser Hochzeitstag steht vor der Tür! Und zwar nicht irgendeiner, sondern  Silberhochzeit! Diesen Tag wollen wir in Avila verbringen,  das wir als sehr schön in Erinnerung haben. Die Stadt liegt auf 1130 Metern Höhe, ist vollständig von der Stadtmauer umgeben und ist die höchstgelegene Stadt Spaniens. Leider ist heute ein Feiertag und die kleinen Läden haben geschlossen. Alles in allem sind wir ein klein bisschen enttäuscht, wir hatten das Städtchen schöner in Erinnerung. Trotzdem ist es ein schöner Tag, wir gehen Essen und gönnen uns lokale Spezialitäten aus einer Konditorei. 

In der Nähe einer kleinen Kirche finden wir mit Blick auf Avila einen Platz für die Nacht.

Die nächsten Tage verbringen wir an einem Stausee. Die Aussicht wäre wunderschön, wenn die Sturmböen nicht immer wieder dichte Regenschauer vorbeijagen würden. Doch gelegentlich lacht auch mal die Sonne vom Himmel, dann sieht alles viel freundlicher aus.

Thomas macht sich Sorgen, ob wir die Erdpiste zum Dorf schaffen, ohne steckenzubleiben - es hat wirklich ausgiebig geregnet!

Doch das Wetter besser sich, die Wege trocknen schnell ab, und die Abfahrt verläuft völlig problemlos.

Die nächste mittelalterliche Stadt liegt direkt auf unserem Weg. Ciudad Rodrigo ist, wie Avila, komplett von einer Stadtmauer umgeben. Das Städtchen ist superschön, fast alle Gebäude  sind restauriert oder gut erhalten. Die Stadtmauer ist zwei Kilometer lang und rundherum begehbar. Von hier oben haben wir einen wundervollen Blick in alle Richtungen🤩🤩🤩! Tatsächlich gefallt uns Ciudad Rodrigo viel besser als Avila, das wir in so guter Erinnerung hatten. Vielleicht ist doch etwas Wahres daran, dass man nicht zweimal das Gleiche besuchen soll!

Wir kommen nach Portugal und fahren an der Grenze entlang nach Süden. Der Straßenverlauf führt uns aber nach nur einer Nacht in Portugal wieder nach Spanien. Das Wetter ist, freundlich ausgedrückt, äußerst bescheiden. Mit dem schweren Fahrzeug scheiden viele Übernachtungsplätze aus, weil es einfach zu schlammig ist. Doch hoch über dem Stausee des Rio Tajo werden wir fündig. Tolle Aussicht und absolute Ruhe, ein Traum!

Unterhalb der Staumauer fahren wir über den Rio Tajo, und zwar auf einer römischen Brücke! Tatsächlich wird die immer noch von Fahrzeugen aller Gewichtsklassen benützt. Die hatte was drauf, die Römer😉😉😉!

Der Rio Tajo heißt in Portugal übrigens Rio Tejo und fließt bei Lissabon in den Atlantik.

Auf einer Weide neben der Straße liegt eine tote Kuh, bei der sich ca. 25 Geier zum Dinner verabredet haben 😋!

Und wieder sind wir in Portugal! Das Städtchen Campo Major ist unser Ziel. Dort ist der Sitz des Kaffeeherstellers Delta, der hier ein Kaffeemuseum errichtet hat. Von der Entdeckung der Pflanze, geschichtlichen Hintergründen, Sagen und Legenden rund um die braune Bohne bis hin zur Röstung und Zubereitung - hier gibt es vieles zu entdecken.

Zum Abschluss gibt es einen Bica, das ist der portugiesische Espresso!

Wir kommen in das Bundesland Alentejo und machen Halt in der Hauptstadt Evora. Der Baustil der alten Städte unterscheidet sich von denen in Spanien. Waren es dort unverputze Gebäude aus Naturstein, sind in Portugal nahezu alle verputzt und gestrichen.

Evora selbst ist einfach wundervoll und zum Verlieben❤️❤️❤️!

Ein paar Tage verbringen wir an einem winzigen Stausee neben dem Dorf Entradas (das heißt übersetzt Vorspeisen oder auch Eingänge😂😂😂)!

Der Ort ist liebevoll gepflegt und total verschlafen, aber es gibt drei kleine Supermercados und zwei Cafés.

Aber jetzt zieht es uns endgültig in unsere alte Heimat an der Algarve! Zuerst besuchen wir noch Wolfgang und Luzia in der Nähe von Sao Bras. Die beiden kennen wir noch von unserer Zeit in Portugal 😊😊! 

In Olhao stehen wir dann ganz nahe am Meer und der Uferpromenade, bummeln durch den alten maurischen Teil und schlemmen in den Cafés rund um die wunderschön restaurierten Markthallen am Hafen. Hier sind unsere Herzen schon irgendwie hängengeblieben und wir sind ein klein bisschen sentimental😢😢😢!

Am Ortsrand stehen wir an den Salinen, schön ruhig mit tollen Sonnenauf- und Untergängen. Allerdings kommt nach drei Nächten ein Parkranger und teilt uns mit, dass wir hier nicht stehen dürfen. Auch die Salinen gehören zum Ufergebiet der Ria Formosa und sind Naturschutzgebiet. Weiter im Osten bei Manta Rota finden wir jedoch einen Platz mit wunderschönem, kilometerlangem Sandstrand.

In Olhao entdecken wir dieses rollende Gesamtkunstwerk😂😂😂

Nach ein paar Tagen kehren wir wieder nach Olhao zurück, Conny hat einen Arzttermin (alles ok) und Thomas holt seine frisch besohlten Wanderschuhe vom Schuster ab. Am Sonntagvormittag findet in Moncarapacho der traditionelle Markt statt, immer wieder ein Spektakel! Die Händler preisen lautstark ihre Ware an, ein Wettkampf der Stimmen! Zu kaufen gibt es fast alles: Werkzeuge, Pflanzen, Obst, Gemüse, Trockenfrüchte, lebende Hühner, Kleidung, Schuhe und viele Essensstände. Wir kaufen eine Spachtel (zum Spätzleschaben), Gebäck, einen Fußabstreifer und eine portugiesische Mango.

Nach so viel Trubel gibt es leckere Torte, Bica und frisch gepressten Orangensaft im Café Ana auf dem kleinen, beschaulichen Platz neben der Kirche in Moncarapacho.

Wir besuchen das Haus, in dem wir 1996 bis 98 gewohnt haben. Jetzt wohnt dort ein 93-jähriger Herr aus Zwickau mit seiner Tochter und Schwiegersohn. Wir unterhalten uns eine Weile, er ist sehr einsam hier und freut sich über unseren Besuch.

Seit drei Jahren quälen wir uns auf unseren unbequemen Stühlen, jetzt ist Schluss damit! In einem Möbelhaus gönnen wir uns eine neue Dimension des Sitzens🤩🤩🤩🤩

Jetzt verlassen wir endgültig unsere ehemalige Heimat. Wir finden beide immer noch, dass das hier ein ganz besonderes Stück Erde ist❤️❤️❤️!

Wir fahren zur östlichsten Stadt der Algarve, Vila Real de Santo Antonio. Sie liegt direkt am Grenzfluss zu Spanien, dem Rio Guadiana.

der Ort wurde Anfang des 17. Jahrhunderts durch ein Seebeben vollständig zerstört, doch der Marques de Pombal, Innenminister des portugiesischen Königs, ließ in nur fünf Monaten eine neue Stadt bauen. Die Eile tat Not, um Gegenüber dem Erzfeind Spanien Stärke zu demonstrieren. Wir bummeln noch einmal portugiesisch und genießen den Flair.

Über die Brücke nach Spanien!

Wir fahren an Ayamonte (gegenüber von Vila Real) vorbei  auf die Isla Canela. Das ist keine richtige Insel, aber es liegt Marschland dahinter, das bei Flut überschwemmt ist. Das Dorf selbst ist ein typischer Ferienort, dessen unzählige Wohnungen und Häuser jetzt fast vollständig leer stehen.

Der Strand ist sehr flach, bei Ebbe können wir zwei Kilometer weit "ins Meer" laufen! Im Westen sehen wir immer noch Vila Real und dahinter in der Ferne die Berge Portugals❤️❤️❤️!

Wir bekommen Post! Zwei Päckchen liegen abholbereit in Minas de Riotinto bei Rafael, dem Onkel einer Teampartnerin. Der Ort ist für zwei Dinge bekannt: zum einen für die riesige Kupfermine, die dort im Tagebau betrieben wird. Seit der Bronzezeit wird dort gegraben, dann kamen Phönizier, Römer und dann die Mauren. Der Minenbetrieb dümpelte dann vor sich hin, bis 1775 ein Schwede alles übernahm. Knapp einhundert Jahre später wurde die Mine englisch. Die Arbeitsumstände waren verheerend, es wurden Verfahren angewandt, die in England schon lange verboten waren. Viele Einwohner und Arbeiter wurden krank oder starben. Bei den daraus resultierenden Protesten ließen die Eigentümer der Mine über 100 Menschen von der spanischen Polizei erschießen.

2001 wurde die Grube geschlossen, aufgrund steigender Rohstoffpreise ist der Abbau wieder lukrativ und es wird seit 2016 wieder abgebaut.

 

Rafael ist Rentner und hat sein ganzes Leben lang in der Mine gearbeitet. Er und seine Frau Maria bewirten uns mit leckerem Gebäck und Kaffee. Die beiden zeigen uns ihr kleines viktorianisches Haus, in dem früher englische Arbeiter lebten. Rafael fährt mit uns zur Mine und erklärt uns vieles, während die liebe Estefania  für uns am Handy übersetzt.

Der andere Grund für den Bekanntheitsgrad des Ortes: FUSSBALL! Minas de Riotinto ist die Wiege des spanischen Fußballs! Die Engländer brachten die Sportart hierher und bereits 1878 wurde hier ein Fußballverein gegründet, der erste in Spanien! Die spanischen Mütter verboten ihren Töchtern das Zuschauen, da die Männer zum Kicken kurze Hosen trugen 😂😂😂!

Die Fußballeuphorie setzte sich fort, um 1820 gab es in dem 12 000 Einwohner zählenden Städtchen 20 Fußballvereine!

Wir nehmen unsere Päckchen in Empfang und verabschieden uns von den zwei lieben Menschen. Das nächste Mal sollen wir länger bleiben, sagt Rafael  ❤️❤️❤️!

Besuch steht an, Connys Mama landet in Malaga! Zuvor verbringen wir einige Tage an einem Stausee. Der Wasserpegel ist erschreckend niedrig, wir messen mit dem Höhenmesser 20 Meter Differenz zwischen Höchststand und dem aktuellen Pegel!

Ein österreichisches Paar erzählt uns, dass der See vor zwei Jahren noch fast voll war  😮😮😮

Samstagabends holen wir unseren Gast am Flugplatz ab und fahren zum Übernachten zu einem Aussichtspunkt hoch über Malaga. Die nächsten beiden Tage stehen wir auf einem Parkplatz in Salobrena, einem kleinen malerischen Städtchen mit einer maurischen Burg.

Im Übrigen finden wir die Küste hier einfach furchtbar. Ein Städtchen reiht sich nahtlos ans nächste, Parkplätze sind meist mit Höhenbegrenzung versehen, Schilder weisen auf das Übernachtungsverbot oder Parkverbot für Wohnmobile hin.

Beim Spazierengehen entdecken wir diesen Baum mit stacheligem Stamm und schönen, gelben Blüten.

Dank der App "Picture this" erfahren wir, dass das ein Florettseidenbaum ist. Aus dem faserigen, wachshaltigen Holz des Stamms wurden in früheren Zeiten Kanus und die Füllung von Schwimmwesten und -ringen hergestellt.

Zu dritt fahren wir nach Norden in die Sierra Nevada. Wir hätten auch ein schönes Plätzchen für die Nacht gefunden, doch die Guardia Civil ist anderer Meinung: Naturschutzgebiet, übernachten verboten!

Für Conny und ihre Mama steht die Besichtigung der Alhambra in Granada an!

Die Alhambra wurde von den Mauren im 9. Jahrhundert als Burg gebaut und nach und nach um Gärten, Moscheen und Paläste erweitert.

Im Jahr 1492 belagerten die Spanier die letzte verbliebene Bastion der Mauren. Nach der Kapitulation verließen sie das Land, das Reich der Mauren in Spanien war Geschichte.

Die Alhambra wurde nun von den spanischen Königen "christianisiert", Moscheen wurden zerstört oder zu Kirchen umgebaut.

Die Anlage ist Weltkulturerbe und zieht jährlich hunderttausend Besucher an!

Leider war es neblig, und weil gerade Winter ist, machen die unzähligen Beete nicht viel her. Wir waren schon einmal im Sommer hier, das war ein Fest fürs Auge!!!

Nach so viel Aktion schalten wir ein paar Gänge runter und stehen für zwei Tage an dem See, an dem wir zuvor schon waren.

Connys Mama stopft unsere Socken und haucht Thomas Arbeitshose neues Leben ein.

Die Flicken sind zum Aufbügeln, als Bügeleisenersatz muss ein Kochtopf herhalten! Funktioniert wunderbar!

Wir machen einen Ausflug nach Ronda, einer maurischen Stadt, die auf 723 Metern Höhe auf einem steil abfallenden Felsplateau thront. Der ältere Teil der Stadt ist von neueren durch eine fast 100 Meter tiefe Schlucht getrennt, die von drei Brücken überspannt wird.

Ronda ist auch für den Stierkampf von Bedeutung, denn hier wurden die Regeln festgeschrieben, nach denen auch heute noch Stierkämpfe ausgetragen werden. 

Die Stadt hatte bereits viele prominente Besucher: Rainer Maria Rilke, Ernest Hemingway, Orson Welles, die Schauspielerin Ava Gardener, Placido Domingo und Madonna, die die Stierkampfarena in einem Videoclip verewigt hat.

Und noch eine Runde lokale Spezialitäten👍😋👍😋

Als Nachtlager wählen wir wieder "unseren" See, das ist schon fast wie heimkommen 😂😂😂.

Noch eine Stadt besuchen wir mit Connys Mama: Alora

Thomas fährt dort auf der Suche nach dem Parkplatz den Straßenschilder und dem Navi folgend in die Altstadt 😮😮😮!

Er versucht, wieder rückwärts aus der Straße herauszukommen, doch es sind bereits zu viele Autos hinter uns. Zu unserem Glück ist auch die Polizei dabei! So entsteht auch kein Gehupe und der Polizist meint, wir müssten durchpassen! 

Er hat recht behalten, aber wie! In der letzten engen Kurve kratzt die Stoßstange vorne rechts an der Hauswand entlang, während der Kofferaufbau hinten links nur 1-2 Zentimeter Luft hat! Aber schließlich sind wir durch, aus einem Laden kommen die Leute heraus und klatschen 😂😂😂! Auf einer anderen Strecke lotst uns der Polizist wieder zurück.

Wir umfahren nun die Stadt weitläufig und kommen jetzt sozusagen "von hinten" zu dem anvisierten Parkplatz. 

Das Städtchen selbst ist auf einen steilen Hügel gebaut, der von einer maurischen Burg überragt wird.

Es gibt viele Häuser, die nur zu Fuß über lange Treppen erreicht werden können.

Am nächsten Morgen liefern wir unseren Gast wieder am Flugplatz in Malaga ab, bevor wir wieder an den See zurückkehren. Conny hat Eintrittskarten für den Caminito del Rey besorgt, der ganz in der Nähe ist.

Der Caminito ist seit der Wiedereröffnung 2015 ein völlig ungefährlicher Wanderweg durch eine teilweise 200 Meter tiefe Schlucht. Der Weg wurde zwischen 1901 und 1905 gebaut und war als Versorgungs- und Transportweg zum Bau der Wasserkanäle gedacht, die das Wasser aus den Bergen in die Talsperren leiten. Zur Einweihung kam der spanische König, deshalb der Name "Königsweg". Doch bald wurde der Weg (ohne Sicherungen und oft nur 80 cm breit) von der Bevölkerung in den Bergen als Schulweg, als Weg zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen genutzt. Er verfiel jedoch immer mehr, und nach mehreren Unfällen mit Todesfolge wurde er 2001 gesperrt.

Der neue Caminito wurde über dem alten Weg gebaut und ist an vielen Stellen noch sehr gut zu sehen. Der alte Weg war wirklich nur für Schwindelfreie geeignet 😨😨😨!

Das nächste Ziel heißt Marbella! Wir treffen uns mit Ulrike und Sandra, zwei Kolleginnen aus unserem Netzwerk, die hier den Winter verbringen. Die beiden haben uns ein Plätzchen 50 Meter vom Meer zum Parken ausgesucht. In den hohen Palmen zanken die grünen Sittiche um die Wette.

Wir haben noch etwas Zeit bis zur Abfahrt der Fähre und finden einen Platz 100 Meter über dem Meer mit Sicht auf den Felsen von Gibraltar. Besuch bekommen wir hier oben auch, Gina und Markus besuchen uns mit ihrem Wohnmobil. Wir essen zusammen und ganz beiläufig erfahren wir, dass morgen ein Feiertag ist und alle Läden geschlossen sind. Das ändert unsere Pläne! Wir packen am Nachmittag zusammen und fahren nach Algeciras in eine Decathlon-Niederlassung. Thomas braucht noch Schuhe (Gr. 48!) und wir tanken auch Gas, denn in Marokko gibt es leider kein Autogas, dort müssen wir um auf Gasflaschen umsteigen. Lebensmittel kaufen wir auch nochmal, hauptsächlich Dinge, die es "drüben" nicht so einfach gibt.

Am nächsten Morgen regnet es (wie immer, wenn wir Europa verlassen 😂). An einem Wasserhahn auf einem Kinderspielplatz füllen wir den Tank und fahren dann in den Hafen. Auch diesmal hat die Fähre Verspätung und wir müssen lange warten. Unseren Hunden wird es akut langweilig, aber rausgehen wollen sie im Regen auch nicht! Aber schließlich parkt der LKW in dem Schiff und wir legen ab. Die Straße von Gibraltar ist an der schmalsten Stelle nur 14 Kilometer breit, was viele illegale Einwanderer an dieser Stellen die EU lockt. Doch die Strömungen sind gefährlich und die Boote oft in schlechtem Zustand und überladen. An den spanischen Stränden werden jährlich ungefähr 1000 Ertrunkene angespült, die Dunkelziffer wird auf das doppelte geschätzt 😢😢😢!