Mittelgriechenland

Da am 18.12. unsere beiden Söhne in Athen landen, um uns zu besuchen, beschließen wir, die bis dahin verbleibenden Wochen auf der Insel Euböa zu verbringen. Im Norden der Insel waren zwar viele Waldbrände im Sommer, doch die Mitte und der Süden sollen sehr schön sein. Daraus wird leider nichts, denn für die 15-minütige Fährfahrt ist ein Covid-Zertifikat nötig. Somit sind wir raus aus der Nummer - weiter im Süden führt zwar eine Brücke auf die Insel, die jeder benutzen kann, aber jetzt wollen wir auch nicht mehr. 

Wenige Kilometer südlich des Fährhafens finden wir eine schöne Stelle für die nächste Woche. Wettermäßig ist zwischen Starkregen und Sonnenbrand alles drin.

Ganz langsam bewegen wir uns nach Osten Richtung Athen. An der mittelalterlichen Turmruine von Livadostra machen wir wieder Halt. In dem winzigen Ort wohnen nur eine Handvoll Menschen, doch nach ein paar Tagen Eingewöhnung (an uns) winken alle freundlich: der Barbesitzer, der Treibholzsammler, der Ziegenhirt.....

Auch hier brechen wir nach einer Woche wieder auf. Diesmal führt uns unser Weg in die Berge. Direkt an einer Wasserstelle mit sehr gutem Quellwasser (das ist eine Seltenheit, meist ist das Wasser extrem kalkhaltig) übernachten wir, da wir von hier aus am nächsten Tag loswandern möchten.

Das Wetter spielt mit, tiefblauer Himmel und Sonne! Wir begegnen keiner Menschenseele auf der ganzen Strecke. Mitten in der Einsamkeit besuchen wir eine kleine Kapelle. Diese wurden früher für die Hirten errichtet, die zu weit von den Dörfern entfernt waren, um den Gottesdienst zu besuchen.

Meistens ist neben den Kapellen eine Quelle, strategisch günstige Lage also😉😉😉.

Eigentlich wäre der Platz, an dem wir auf die Ankunft unserer Kinder warten ja ganz nett...... wenn nicht 500 Meter entfernt eine Raffinerie wäre. Je nach Windrichtung riecht es mehr oder weniger stark nach Erdöl, außerdem sorgen Pumpen und andere Maschinen für permanentes Gebrumme.

Fluglärm kommt von einem Militärflugplatz in der Nähe, wir können Fallschirmjäger beim Absprung beobachten.

Morgens und abends ertönt aus der nahegelegenen Kaserne der Zapfenstreich, worauf zuverlässig alle Hunde in der Umgebung anfangen zu jaulen.

Offensichtlich sind sie musikalisch völlig anderer Meinung als die Militärs😂😂😂!

Trotz allem ist der Platz sehr nett, der LKW steht drei Meter vom Wasser entfernt und unsere Hunde und wir haben ständig Begleitung - drei Hunde wohnen hier am Strand, begrüßen uns morgens und gehen auch mit uns spazieren.

Die drei sind gut ernährt und werden offensichtlich von der Bevölkerung gefüttert.

Von hier aus sind es noch ungefähr 60 km zum Flugplatz, wo wir unsere Jungs abholen. Am Flugplatz selbst finden wir wegen der Fahrzeughöhe keinen Parkplatz und bleiben deshalb direkt am Ausgang im Parkverbot stehen. Damit sind wir nicht allein und kein Mensch stört sich daran - herrlich!

Es ist schon fast dunkel, als die beiden bei uns sind, und nach vielen Umarmungen und knuddeln fahren wir jetzt zu viert wieder zu dem Platz in der Nähe der Raffinerie.