Assisi


Wir verfolgen jeden Tag die Nachrichten bezüglich Reisebeschränkungen in Italien. Wir sind nicht sicher, ob vielleicht die einzelnen Regionen ihre Grenzen schließen. Da wir den Winter lieber im Süden verbringen möchten, entscheiden wir, möglichst schnell Richtung Kalabrien zu fahren. 

Allerdings wollen wir Assisi, das auf dem Weg liegt, nicht einfach links liegen lassen.

Schon aus der Ferne sehen wir die Basilica di San Francesco auf dem Hügel thronen.

 

Auf dem Stellplatz ziehen wir uns ein Ticket und laufen hoch in die Altstadt.

Erstes Ziel ist die Basilica. Der Ort mit dem lateinischen Namen Asisium wurde 399 v.Chr. von den Römern kolonisiert. Das Forum und ein Amphitheater sind heute noch in gutem Zustand. Assisi ist eine der bedeutendsten Pilgerstädten des Christentums, hier sind die Gräber der Heiligen Clara und des Heiligen Franziskus. Franziskus von Assisi hört sich adlig an, er hieß von Geburt an jedoch Giovanni Bernadone und war der Sohn einesvwohlhabenden Tuchhändles. Nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise in Frankreich, nannte sein Vater ihn "Kleiner Franzose", Francesco. Als junger Erwachsener war er sehr erfolgreich im Geschäft seines Vaters und war für ausschweifende Feste und seinen lockeren Lebenswandel bekannt. Seine innere Umkehr fand im Krieg gegen die Welfen statt, wo er in Perugia in Gefangenschaft geriet. Der Legende nach hatte Franziskus eine Erscheinung, die ihm auferlegte, ein bescheidenes und gottgefälliges Leben, nach dem Vorbild Jesus zu führen. Er nahm Geld und Stoff aus dem Geschäft seines Vaters (ohne dessen Zustimmung) um es den Armen zu geben. Nach dem anschließenden Gerichtsprozess seines Vaters gegen ihn sagte sich Franziskus von ihm los und verzichtete auf das Erbe um in Armut zu leben. Nach und nach schlossen sich ihm immer mehr Menschen an und der Orden der Franziskaner auch Minoriten oder Mindere Brüder genannt, entstand.

 

Auf dem Weg ins Wohnmobil laufen wir an Olivenhainen vorbei, in denen geerntet wird - von Hand.

Die Olive ist ein immergrüner Baum, der im ganzen Mittelmeerraum wächst. Der älteste bekannte Baum steht in Griechenland und ist 4000 Jahre alt. Bei der Ernte werden die Oliven meist von Hand gepflückt oder abgeschlagen. Deshalb liegen Netze unter den Bäumen. Es gibt auch Olivenvollernter. Sie werden nachts eingesetzt, da durch die niedrigere Temperatur die Qualität der Oliven besser ist. Nachts schlafen jedoch auch Vögel in den Bäumen. Geschätzt sterben jedes Jahr in Andalusien auf 21000 ha Plantagen 2,6 Mio. Vögel. 

Die UNO trägt in ihrem Wappen zwei Olivenzweige, sie symbolisieren "Frieden".

In der Bibel und im Koran wird der Olivenbaum als Ölbaum erwähnt. 

Die auf die Arche Noah zurückkehrende Taube trägt einen Zweig des Ölbaumes im Schnabel.

Nach Einschieben des Parktickets in den Automat auf dem Stellplatz möchte dieser 52€ von uns haben😳 - für 4 Stunden, weil die Kameras uns als Reisebus erfasst haben. Über den Notrufbutton schildern wir unsere Lage und dürfen nach einigem Hin und Her mit 14€ Parkgebühr von dannen ziehen.

 

Nach dem Besuch in Assisi fahren wir weiter in den Süden, durch die wunderschönen Sibillinischen Berge bis in das Städtchen Leonessa, wo wir übernachten.

Wir wissen jetzt schon, dass wir dieses Gebiet noch einmal besuchen werden, und dann langsam und gemütlich.