Georgien beginnt so, wie die Türkei aufgehört hat - mit wartenden LKW, allerdings jetzt auf der Gegenfahrbahn! Neben der ersten georgischen Tankstelle befindet sich die Verkaufsstelle für KFZ-Versicherungen. Georgien ist nicht Mitglied in dem "Grüne Karte-Abkommen", also muss separat versichert werden. Wir schließen für einen Monat ab, das kostet rund 15 Euro.
Die Straßen sind grottenschlecht, riesige und tiefe Schlaglöcher lassen Thomas die "Ideallinie" suchen.
Nicht weit nach der Grenze finden wir einen wunderschönen Platz am Ablauf eines Sees.
Die Störche klappern und unzählige Frösche quaken ❤❤❤!
Beim Spazierengehen kommen wir durch endlose, blühende Wiesen - in Deutschland wir so was quadratmeterweise ausgesät!
Am Straßenrand in einem kleinen Dorf sehen wir einen Wasserhahn, aus dem permanent Wasser strömt. Eine Frau aus dem Haus daneben bringt uns ein Glas und lässt uns kosten. Der Googleübersetzer in Connys Handy ist auf georgisch eingestellt, das kann sie aber nicht lesen. Sie macht uns klar, dass russisch die Sprache ihrer Wahl ist. Connys Freundin Erika spricht mit ihr per Videoanruf und die beiden unterhalten sich auf russisch. Ihre Enkeltochter, die englisch spricht, kommt dazu. Von ihr erfahren wir, dass sie Armenier sind. Wir werden auf einen Kaffee in die gute Stube eingeladen.
Bei unserem ersten Einkauf in Georgien rechnet der Ladenbesitzer die Endsumme mit dem hölzernen Abakus aus und gibt den Betrag dann in den Taschenrechner ein, um ihn uns zu zeigen 🤪🤪🤪!
Den nächsten Stopp legen wir auf einem Hügel neben einer Kapelle ein. Der Ausblick ist großartig, aber der Wind ist ziemlich kalt. Unten in Tiflis hat es 30°C, hier auf fast 1700 Metern sieht das ganz anders aus 🥶🥶🥶!
Hier gesellt sich Rolf zu uns, der mit dem Motorrad unterwegs ins Pamirgebirge ist. Er hat einen Zwangsaufenthalt in Tiflis, bis sein Visum für Russland eintrifft.
Ganz in der Nähe ist ein Denkmal, das an die Schlacht der Georgier gegen die Seldschuken erinnert. 1121 konnten die Georgier die zahlenmäßig überlegenen Gegner besiegen und daraufhin ihre Hauptstadt Tiflis zurückerobern.
In Mzcheta, einer ehemaligen georgischen Hauptstadt, schauen wir uns die Basilika an, schlendern durch den Ort und gönnen uns ein Restaurantbesuch.
Weiter geht es nach Norden, in Richtung der russischen Grenze. Wir biegen jedoch bald nach Osten in ein Seitental ab. Der Stellplatz am Fluss ist sehr schön, hat jedoch einen großen Nachteil: Spazierengehen ist nur an der Straße möglich! Wir wollen das Tal ganz hoch fahren, daraus wird jedoch nichts. Ein starkes Unwetter hat einige Tage zuvor die Straßen stark unterspült oder teilweise ganz weggerissen. Dazu kommen Gerölllawinen, die gerade mit Radladern und Baggern beseitigt werden. Irgendwann müssen wir einsehen, dass mit unserem LKW kein Weiterkommen möglich ist und wir fahren wieder runter zu unserem vorherigen Platz.
Ural, Kamaz und Lada! Die russischen Hinterlassenschaften gehören in Georgien zum Alltag!
Und auch das ist eine typische Straßenszene😊😊😊! Die Kühe sind extrem stur und weichen keinen Millimeter!
Und manchmal passt schon mal eine Palette in so ein Schlagloch 🤣🤣🤣!
Wir verlassen das Seitental und fahren wieder Richtung Grenze. Trotz der Entfernung von über 100 km stehen hier tausende LKW und warten auf die Abfertigung.
An einem Skiresort parken wir und fahren mit der Gondel hoch auf fast 3000 Meter. Die Berglandschaft ist fantastisch!
Fotoshooting an einem Aussichtspunkt
Wir wollen seit langem mal wieder wandern! Das Tal, an dessen Endpunkt der Ausgangsort der Wanderung liegt, war auch vom Unwetter betroffen.
An der Stelle, an der der Asphalt in Schlaglochpiste übergeht, steht ein kleiner Bus. Aus diesem steigen 15 junge Frauen und ein Tourguide aus. Es handelt sich um eine israelische Reisegruppe, die auch nach oben will, der Busfahrer traut das seinem Fahrzeug aber nicht zu. Nach kurzer Beratschlagung lassen wir alle einsteigen und fahren los. Die Piste führt zuerst am Fluss entlang, um sich dann steil und schmal dicht am Abgrund nach oben zu schrauben. Aber alles geht gut und insgesamt 18 Personen mit uns steigen oben aus!
Der Weg führt uns zu einem Wasserfall und zu einem kleinen See. Nach Einkehr in einer Hütte fahren wir wieder runter, diesmal vorschriftsmäßig zu zweit 😉😉😉!
Ein See mit glasklarem Wasser ist unser nächster Übernachtungsplatz. In der Nähe schauen wir am Morgen einem Bildhauer bei der Arbeit zu.
Spaziergang (oder ganz kurze Wanderung) zu einem Wasserfall. Die rostigen Rohre entlang der Straßen und Wege hielten wir zuerst für Wasserleitungen. Das kann ja aber nicht sein, die wären den ganzen Winter gefroren! Die Lösung: das sind Gasleitungen! Die Rohre sind etwas abenteuerlich zusammengeschweißt und liegen lose auf den Stützen. eigentlich müsste jeder Verkehrsunfall hier zu einem Gasleck führen 😨😨😨!
In der Nähe von Stephanzminda oder Kazbegi finden wir einen schönen Platz in einem weiten Tal mit viel Grün.
Von unserer Wiese aus wandern wir zum berühmtesten Fotomotiv Georgiens, der Gergetier Dreifaltigkeitskirche, die hoch über Stepanzminda thront. Die Entfernungsangaben auf dem Weg nach oben sind ausgesprochen exakt und lassen nicht viel Spielraum für Spekulationen 🤣🤣🤣!
Auf unserer Wiese wurde die Freibadsaison eröffnet! Das Becken ist nicht tiefer als 1,20 Meter und wird direkt von einer Mineralquelle gefüllt. Das Wasser ist kohlensäurehaltig und schmeckt salzig.
Als wir zu Fuß zum einkaufen in die Stadt laufen, sehen wir den Kazbeg in seiner ganzen Pracht ohne Wolken! Er ist einer der am einfachsten zu besteigenden 5000er. Der Gipfel ist aber sehr oft in den Wolken.
Strommast auf georgisch! Die betonierten Fundamente neigen sich zur Seite...... und die hölzernen Masten sind mit Draht dran befestigt 😨😨😨!
Wenn der Stoßfänger einfach gar nicht mehr halten will, wird er eben festgeschnallt 😁😁😁!
Seit Italien zum ersten Mal wieder frische Minze 😋😋😋!
Wir sind umgezogen! An einem Flußufer in der Nähe der Stadt Gori finden ein nettes Plätzchen. In Stepanzminda waren wir auf 1700 Metern, jetzt sind es nur noch 500. Es ist zwar wärmer, dafür gibt es starken Wind. Ganz in der Nähe liegt Uplisziche, eine Felsenstadt, die schon 1500 v.Chr. erbaut wurde. Wir haben uns das nicht angeschaut, sondern sind lieber essen gegangen 😋😋😋.
Gori ist die Geburtsstadt Stalins und vermarktet das nach Kräften! An einer belebten Straße kaufen wir Obst und Gemüse, bevor wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum machen. Es ist heiß heute, Diego nimmt zur Abkühlung ein Bad im Springbrunnen des Stalinparks.
Vor dem Stalinmuseum steht, wie ein Heiligtum überdacht, sein Geburtshaus. Im Museum geht der Kult weiter.
Im Außenbereich steht der Luxuswagon, mit dem er gereist ist. Mit diesem fuhr er auch zur Friedenskonferenz nach Potsdam. Konferenzraum, Badewanne, Büro....alles drin, was ein Diktator so zum Reisen braucht.
Nachdem Stalin erwiesenermaßen zwischen 4 und 5 Millionen Menschenleben auf dem Gewissen hat, ist die offensichtliche Heroisierung hier etwas befremdlich 😯😯😯! Später hat uns beim Wassertanken jemand erzählt, dass Stalin der einzige aus der Gegend war, der es zu etwas gebracht hat.
Tanken mit Wasserflaschen
Die vorerst letzten Tage in Georgien verbringen wir an einem Flussufer. Unsere Hunde kühlen sich immer wieder mal ab, es ist richtig heiß!
Wir treffen auf Martin, der trotz Rollstuhl alleine mit dem Wohnmobil unterwegs ist und reisen einige Zeit gemeinsam, da er auch nach Armenien möchte.
Mit einem Fazit zu Georgien warten wir noch, wir kommen ja wieder😉😉😉!